Apollo 17
Raumanzug Details
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Die Firma Hobby Master hat, nach Dragon, einen
Apollo Astronaut im Maßstab 1/6 herausgebracht.
Herstellungsbedingt und vor allem weil das Original weitaus komplexer
ist, als es auf den ersten Blick scheint, kann solch eine Modellfigur nur ein
Kompromiß sein!
Im großen Ganzen gesehen ist die Figur aber eine gelungene
Version des Apollo 17 Raumanzuges, dessen offizielle NASA Bezeichnung
A-7LB-EV ist und der von der Firma ILC hergestellt wurde. Wichtig dabei
ist
zu wissen, daß er sich von dem Vorgängermodell, den als A7L bezeichneten Anzug, in
vielen
Details deutlich unterscheidet und das möchte ich hier näher
beleuchten. Außerdem wurde dieser Anzug nur von den Astronauten
Schmitt und Cernan, die auf dem Mond gelandet sind, getragen. Der
Commando Module Pilot trug die Anzuversion A-7LB-CMP. CMP steht hier für Command Module Pilot, während EV für Extravehicular steht.
Wer sich für die Historie und Technik der Raumanzüge, etc.
interessiert, dem empfehle ich eine Bildsuche im Internet unter
Schlagwörtern wie PLSS, Raumanzüge, Space Suits, Apollo, etc.
Alle Bilder die hier gezeigt werden stammen entweder vom Hersteller
Hobby Master (Modell) oder beim Original von der NASA.
NASA Bilder
sind in der Regel frei nutzbar und werden hier nur zur
Hintergrundinformation herangezogen.
Wer etwas genauer sucht wird auf der NASA Seite alle Bilder als
hochauflösende Originalbilder, sowie alle Missionsberichte
finden!
Die genaue Missionsbeschreibung findet man im NASA Apollo 17 Press Kit (A17_PressKit.pdf) auf der Webseite der NASA!
Viel Spaß beim Suchen, es lohnt sich.
Wer sich nur für modellbauerische Details interessiert, dem soll
diese Seite weiterhelfen. Ich möchte hier nur eine
Möglichkeit aufzeigen, wie man aus der ohnehin schon guten Hobby
Master Figur eine originalgetreue Nachbildung machen kann, wenn man
möchte.
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Apollo 17
A-7LB-EV Raumanzug im Vergleich
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Die Figur von HM
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Das Original, inklusive Gene Cernan, auf dem Mond
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Die Frontseite mit allen Anschlüssen.
Da gibt es schon ein paar Unterschiede!
Was die Macher des Figurenkopf allerdings vergessen
haben, ist daß das Gesicht in der Schwerelosigkeit etwas aufgedunsen
wirkt, da sich das Blut gleichmäßig im Körper verteilt.
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Der Kopf ist gut getroffen.
Sogar der Drei-Tage-Bart passt!
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Die Figur kommt mit Ständer und Namensschild!
Leider aber ohne die Beintaschen zum Aufschnallen! |
Bis auf die aufgeschnallten Beintaschen und einige kleine Details ist die Modellfigur sehr gut getroffen! |
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Was dem Anzug hier fehlt ist der Innendruck! |
Die Anschlüsse der Schläuche sind beim Original deutlich anders. Dazu weiter unten mehr. |
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Offensichtlich inkorrekt sind die Schlauchabgänge am PLSS.
Da die Astronauten auch im Mondauto saßen, hätten solche Schlauchabgänge gestört! |
Die
linke Seite von H. Schmitt (von Cernan konnte ich kein entsprechendes
Bild finden). Deutlich zu sehen, die Schläuche kommen alle
oberhalb des Hüftgurte aus dem PLSS |
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Nachbau |
Original |
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Der
Überschuh wurde über den am Anzug befestigten Schuh gezogen
und sollte die eigentlichen Schuhe schützen und besseren Halt
geben. |
Auch das Profil der Sohle stimmt beim Nachbau |
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Auf den Prototypenbildern hat HM das mittlere Sonnenvisier noch als Bewegliches Teil eingebaut gehabt.
Bei der ausgelieferten Figur fehlt dieses wichtige Detail leider!
Da ist es nur noch angedeutet. |
Der Originalhelmüberzug hat 5 Visiere eingebaut:
1. Ein klares Polycarbonvisier als Beschlag- und Steinschlagschutz
2. Ein vergoldetes Sonnenschutzvisier gegen Strahlung
3. Zwei seitliche Blendschutzvisiere
4. Ein mittleres Blendschutzvisier mit hochklappbarem Mittelteil
Beachte die OPS Leitung vom Purge System zur Steuerung auf der Brust! Über sie wird das Sauertoff Notsystem aktiviert.
Beachte auch das Braune Kabel am PLSS. Das ist das Antennenkabel.
Wozu das am Überhelm angeklettete Band dient konnte ich noch nicht klären. |
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Der Überhelm (LEVA) von Harrison Schmitts Raumanzug. Gut zu sehen die Klettverbindungen vorne und auf der Rückseite.
Interessant ist die rote Innenfarbe! |
Hier
ist das goldene Visier vollständig geschlossen, da er direkt in
die Sonne blickt. Man beachte die Haltegriffe an den Visieren und deren
Position!
Auch gut zu sehen, die genaue Position des Hauptkabelstranges an der
Fernsteuerung und der ballförmige Schnellkupplungsgriff am unteren
roten Schlauch. |
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Das PLSS = Portable Life Support System, zu deutsch Tragbares Lebenserhaltungssystem
Beim PLSS handelt es sich um eine Kombination von Kreislaufatemsystem,
wie es auch im Tauchsport eingesetzt wird und einem Pumpsystem mit dem
ein Wasserkreislauf im Anzug in Bewegung gehalten wurde und über
einen Wärmetauscher im PLSS hauptsächlich gekühlt wurde.
Da sich die
Astronauten auf der sonnenbeschienenen Seite des Mondes bewegten
und dabei verhältnismäßig anstrengende Arbeit
verrichteten, mußten sie aktiv gekühlt werden!
Dies erfolgte über einen Wasserkreislauf, der durch eine Art
Unterwäsche zirkulierte, die mit Leitungen durchsetzt war. Das
Wasser wurde dann in das PLSS gepumpt und dort über einen
Kühlkörper abgegühlt. Das Tempo der Wasserzirkulation
steuerte dabei den Grad der Abkühlung.
Das Sauerstoff Atemsystem bestand aus dem PLSS und dem sogenannten
Oxygen Purge System, dem Reserve- oder Notfallsystem, welches in dem
Kasten oben auf dem PLSS-Tornister untergebracht war.
Das Purge System besteht aus zwei Kugeltanks mit Sauerstoff für max. 30-75 Minuten. Außerdem ist oben auf dem
Purge System Kasten, die VHF-Antenne befestigt, welche die
Kommunikation überträgt. Das braune Kabel dieser Antenne führt
nach unten zum PLSS und endet in einem Stecker, der sich über der
rechten Schulter des Astronauten befindet. Auf manchen Bildern kann man
hier ein braunes Kabel sehen! Das OPS kann auch unabhängig vom PLSS
benutzt werden, z.B. beim Umstieg vom LEM in das CM oder wenn das PLSS
den Astronauten behindet.
Das PLSS besteht außerdem aus einem Sauerstoff- und einem
Ausatemgas Reinigungstank welcher mit Lithiumhydroxid und Aktivkohle
befüllt ist und dem ausgeatmeten Gas das Kohlendioxid und
Feststoffe (Wasser) entzieht. Der so rückgewonnene Rest-Sauerstoff
wird dem Atemkreislauf wieder zugeführt. Außerdem
enthält das PLSS eine Batterie zur Stromversorgung sowie die
Elektronik für Kommunikation und Telemetrie.
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Das PLSS mit Purge System ohne die Schutzverkleidung.
Dies hier ist ein Museumsaustellungsstück bei dem die Tanks aufgeschnitten sind.
Beachte den roten Tank rechts! |
Der
eigentliche Raumanzug ist ein in sich geschlossener, druckfester Anzug
aus einem Silikongummi Material. An ihm sind alle Anschlüsse
befestigt. Zudem sind diverse Seilzugsysteme angebracht, die dem
Astronauten bei der Bewegung helfen sollen.
Eingehende Anschlüsse
sind blau, abgehende rot.
Der Innendruck entscheidet maßgeblich über die Beweglichkeit!
Über diesen Anzug kommt dann der sogenannte, weiße ITMG-Schutzanzug. |
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Ein
PLSS mit abgenommenem Schutzkasten.
Der (im oberen Bild) rote Tank fehlt
hier zwecks besserer Übersicht. Die gelbe Kappe (rechts, mitte)
deckt den Anschluß für den Stecker des Fernsteuerkabels ab. |
H. Schmitts Trainings PLSS. Sieht äußerlich wie das auf dem Mond verwendete aus, ist aber innen anders aufgebaut!
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Als Orientierung für den Modellbau sind die Bilder dennoch aber sehr hilfreich.
Die Öffnung in der Mitte ist ein Griffloch zum halten des Tornisters.
Die Streifen auf der Rückseite sind Klettbänder! |
Die
rechte Seite mit der Abgedeckten Gasflasche. Durch das Loch in der
Abdeckung, rechts oben kann man ein Manometer sehen, was bei den
Mondgeräten dort nicht verbaut war! Hier ist eigentlich ein
Befestigungspunkt, an dem das PLSS in der Mondlandefähre
aufgehängt ist um den Astronauten das anlegen zu erleichtern. |
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Das
Manometer ist hier deutlich zu sehen. Auch die Rückwand gibt es
bei den auf dem Mond eingesetzte PLSS nicht. Gut zu sehen die Position
der Steckeranschlußes für das Fernsteuerkabel.
Diese ist identisch. |
Die
Anleitung zum Auffüllen des Wassertanks für die Versorgung
des Astronauten mit Wasser, das er über ein Mundstück im Helm
trinken kann. |
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Der Aufbau des Raumanzuges A-7LB-EV
Der eigentliche Druckanzug ist ein, aus einem Silikongummi gefertigter,
luft- und druckdichter Anzug der zum Schutz gegen Beschädigung mit
einem blauen Stoff beschichtet ist. Mit ihm sind der Helmanschluß
und die Handschuhanschlüsse verbunden.
Der Anzug hat darüber hinaus eine Anzahl an Zugängen für
Luft und Wasser (blau) und Abgänge für Abluft, Ablaufendes
Wasser (Kühlsystem) und Urin (rot). Der Urinablauf befindet sich
auf dem rechten Oberschenkel und ist über eine Tasche im
Schutzanzug von außen zugänglich, so daß eine Entsorgung der
Urinbeutel ohne eine Entlüftung des Anzuges erfolgen kann!
Der Anzug hat festverbundene Schuhe und
über Bajonetanschlüsse abnehmbare Handschuhe. Es gibt
zwei unterschiedliche Handschuhtypen. Einen Satz für Arbeiten im
LEM. Diese sind aus Gummi und dünner. Und einen Satz für
Außeneinsätze, diese haben eine zusätzliche Isolierung
und sind sehr klobig.
Unter dem Druckanzug trägt der Astronaut einen dünnen
Overall in dem die Leitungen des Kühlsystems verlegt sind.
Über dem Druckanzug wird ein sogenannter ITMG-Schutzanzug
getragen. ITMG steht für Integrated Thermal Micrometeoroid Garment.
Dieser besteht von außen nach innen aus einer Lage abriebsicherem
Teflongewebe, darunter folgt ein Lage aus Teflonbeschichtetem,
unbrennbarem Beta Stoff (Kevlar) als Micrometeroitenschutz
(weiß), gefolgt von mehrere Lagen aluminisierter Mylarfolie (auch
bekannt als Rettungsdecke) zur Wärmeisolierung und einem
Innenfutter aus Stoff, welches inneren und äußeren Teil
gegen Beschädigung durch Abrieb schützt.
Im ganze 18 Lagen aus isolierenden Materialien!
Die Handschuhe für den Außeneinsatz sind in gleicher Weise aufgebaut.
Die Gesamte Anzugeinheit aus Innerem- und Äußerem Anzug,
PLSS, Oxygene Purge System etc. wird als EMU (Extravehicular Mobility
Unit) bezeichnet und ermöglicht es dem Astronauten einen 7
stündigen Außeneinsatz zu bewältigen!
Mit dem sogenannten Beta Gewege werden auch alle wichtigen Geräte
wie PLSS und Purge System sowie die Fernsteuer-und
Kommunikationseinheit auf der Brust gegen Micrometeroiten
geschützt. Ob es geholfen hat ist nicht bekannt. Das damals noch
geheime Material Kevlar, welches schon damals für
schußsichere Westen genutzt wurde, durfte in den damaligen
Berichten nur als Beta Material bezeichnet werden! Es wir heute noch in
Raumanzügen und Schutzmatten z.B. für die ISS verbaut.
Auf dem Bild des Druckanzuges oben rechts, sieht man diverse
Drahtseilsysteme mit Umlenkrollen im Schulterbereich, die zum Helm
führen und im Schritt wieder auftauchen, um vor dem Bauch zu enden.
Ich konnte in den Unterlagen bisher keine passende Erklärung
finden. Zum Einen soll das Konstrukt ganz offensichtlich verhindern,
daß der Anzug unkontrolliert auseinanergeht, sobald er im Vakuum
ist. Zum Andern verteilt er offensichtlich das Gewicht/die Kräfte
die auf Arme und Körper wirken so, das sich der Astronaut besser
bewegen kann.
Der Helm und Überhelm (LEVA)
Der eigentliche Helm ist eine Blase aus klarem Polycabonat die mittels
eines Bajonettanschlußes mit dem Druckanzug verbunden ist. An der
linken Seite hat er ein Ventil zur Druckregulierung. Ein ähnliches
Ventil findet sich auch am Druckanzug, da Helm und Anzug getrennte
Druckkreisläufe haben. Benötigt wird es um die Menge an
benötigtem Sauerstoff zu minimieren! Außerdem wird der
Anzug mit geringerem Druck belegt, um dessen Beweglichkeit zu
verbessern.
Im CM oder LEM reicht dieser Helm vollig aus.
Für Außeneinsätze wird über diesem Helm ein
Überhelm mit eingebauten Visieren und Micrometeroiten- sowie
Strahlenschutz getragen. Dieser als LEVA bezeichnete Helm verfügt,
von innen nach außen, über ein klares Polycarbonatvisier,
mit UV - und Strahlenschutzbeschichtung, ein vergoldetes
Sonnenschutzvisier, zwei seitliche Blendschutzvisiere und ein mittlers
Blendschutzvisier mit Klappe zum hochklappen. Letzteres ist in der
äußeren Schutzschale des Helmes verbaut und fehlt bei der
Modellfigur leider.
Die Blendschutzvisiere wurden nach der Apollo 12 Mission ergänzt,
da die Astronauten einen fehlenden Blendschutz moniert hatten.
Die Helmschale ist mit dem Beta-Material bezogen um diesen gegen
Micrometeroiten zu schützen, außerdem reduziert sie die
Erwärmung durch die Sonneneinstrahlung.
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Zur Figur
Die Astronautenfigur von Hobby Master gibt Cene Cernan wieder wie er mit Apollo 17 als letzter Mann den Mond verließ.
Der Charakterkopf von Cap. Cernan ist sehr gut getroffen, hat aber
etwas weniger graue Haare als das Original, wie man auf den Bildern
sehen kann. Das macht aber nichts, denn solange er seine Snoopy Kappe
trägt, sieht man die sowieso nicht!
Der Anzug ist in seinen Details weitgehend korrekt wiedergegeben,
allerdings hat sich HM gespart den Unteranzug komplett zu erstellen. So
hat die Figur nur eine Art Hemd an, was den sichtbaren Teil zwar
abdeckt, der Figur aber die notwendige Leibesfülle verwehrt, um den
Anzug originalgetreu aufzufüllen. Da es sich im Original um einen
Druckanzug im Vakuum des Alls handelt, ist dieser aufgebläht wie
ein Ballon. Das er nicht die Ballonform annimmt, ist seiner Bauweise
geschuldet! Die Beweglichkeit der Astronauten hing sehr vom Innendruck
des Anzuges ab und dieser konnte daher reguliert werden.
Um der Figur den passenden Look zu geben, ist es bei der Modellfigur
nicht mit aufblasen getan! Da muß man schon handfestere Methoden
anwenden. Ich hatte die Idee mir einen papierbeschichteten
Aluminiumfaltschlauch aus dem KFZ-/Elektro-Bedarf zu besorgen, der einen
Durchmesser von ca. 3cm hat. Diesen kann man passend zuschneiden und
über die Arme und Beine des Figurenkörpers schieben. Dabei
müssen die Gelenke frei bleiben, damit die Beweglickeit weiterhin
gewährleistet ist. An den Armen reicht ein dünnerer
Schlauchtyp von 2,5cm Durchmesser, den man von der Schulter her
bis zur Häflte des Unterarmes an einer Seite aufschneidet. Der
Schlauch kann dann, mit der Schnittseite nach innen, über den Arm
geschoben und durch Biegen und Drücken der Armform angepasst
werden. Er bleibt auch gerade soweit beweglich wie es ein echter
Astronautenarm war.
An den Beinen muß die Rhhrlänge bis zum Anzugente, also auch
bis in die Schmitt-Boots hinein reichen! Das bedarf etwas
Geschicklichkeit und einem passenden Hilfsmittel, das weder spitz noch
scharf sein sollte, aber dünn genug, um den Anzug in die Stiefel
zu schieben. Anhand der Bilder oben sieht man das die Haltung der
Astronauten beim Stehen oder gehen der eines Gummibärchens
ähnelt. Das liegt daran, das die Arme, bedingt durch den inneren
Wiederstand des Anzuges, in eine ausgestreckten Haltung vor dem
Oberkörper gehalten wurden. Jede andere Haltung bedeutete
Kraftaufwand und wurde daher vermieden.
Der Einsatz der Aluminiumfaltschläuche ermöglicht diese
Haltung gut zu immitieren. Zusätzlich bewirkt deren
Eigenwiederstand eine, dem Original sehr nahekommende, steife Haltung
und das Biegen in eine passende Position, ohne daß sich diese mit
der Zeit verändert. Die Gelenke der Figur alleine könnten dem
nicht dauerhaft standhalten! Zudem füllen die Schläuche den
Anzug gerade soviel, das er wie ein echter Raumanzug wirkt, ohne zu
prall zu sein.
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Die Anschlüsse der Versorgungsleitungen
Wie bereits oben erläutert wird das
PLSS und das Oxygene Purge System über Schläuche und Kabel mit dem Anzug verbunden.
Dabei werden Ankommende Anschlüsse blau markiert und Abgehende rot.
DerA-7LB-EV Anzug hat , wie man auf
dem Bild mit dem Unteranzug oben rechts gut erkennen kann zwei rote und
vier blaue Anschlußpunkte. Dabei handelt es sich um eine Art
Bajonettanschluß, der durch einschieben des Schlauchteiles und
drehen der Anschlußmuffe befestigt wird. Dabei ist das System so
konstruiert, das es den Durchfluß erst öffnet, wenn der
Schlauch befestigt ist!
Die oberen Anschlüsse sind dabei für Gase wie Atemsauerstoff,
während die unteren Anschlüsse für Kühlwasser
vorgesehen sind. Der kleiner blaue Anschluß rechts oben ist die
Notsauerstoffzufuhr des Oxygene
Purge System (welches auch für kurze Außenbordeinsätze
am CM oder beim Ein- undAausteigen aus dem LEM genutzt wurde).
Bei der Figur kommen leider alle Schläuche unten aus dem PLSS. Im
Original gehen sie aber oberhalb der Gürtellinie seitlich aus dem
PLSS ab. Dabei ist das Kabel der Fernsteuerungseinheit, die vor der
Brust getragen wird, von vorne gesehen auf der linken Seite und
ziemlich mittig am PLSS angeschlossen und führt von dort, unter
dem rechten Arm entland zurlinken unteren Ecke der Fernsteuerungseinheit. Dort ist es schräg /diagonal angeschlossen und nicht rechtwinklig von unten, wie bei der Figur.
An der Figur kommt diese Verbindung fälschlicherweise aus der
linken unteren Ecke des Purge System! Das ist aber eigentlich der
Notsauerstoffschlauch, welcher am Rücken entlang, unter dem linken
Arm hindurch, zum oberen, blauen Anschluß führt!!
Das ebenfalls aus der linken unteren Ecke des Purge System
entspringende dünne Kabel wird mit dem mechanischen
Auslösemechanismuß an der Fernsteuerung verbunden. Der
Anschluß ist beim Modell aber viel zu klobig! Ich habe in den
Schlauch einen dünnen, isolierten Draht eingesetzt und als
Anschluß wurde eine sehr viel dünnere, passende
Endverbinderhülse aus dem Elektrobedarf angepresst. Man suche eine
die schön über den Anschluß an der Fernsteuerung passt
und quetsche sie dann zur Hälfte am Kabelende fest!
Der dickere Notsauerstoffschlauch ist da schon etwas komplizierter. Da
er zu kurz ist um über den Rücke zum Anschluß
geführt zu werden, mußte ich ihn abtrennen, indem ich die
Vernähung auftrennte. Den Schlauchüberzug kann man dann als
Überzug für den Kabelstrang vom PLSS zu Fernsteuereinheit
nutzen (was er ja auch bisher ist, nur das er am PLSS abgeht).
Aus einem Stück Tyvek®-Stoff, den ich von einen Einwegoverall
gewonnen habe, have ich dann einen Ersatz genäht. Dazu sollte man
mit einer Nähmaschine umgehen können oder jemanden kennen der
es kann! Das Schlauchstück läßst sich auf links gedreht
gut vernähen und muß dann nur gewendet werden. Mit sehr
kleinen Stichen arbeiten! Innen hinein kann man dann ein maximal 5mm
dickes Kabel mit guten Biegeeigenschaft schieben oder auch einen
Aluminiumdraht. Die originalschläuche waren 1,24 inch dick was
ziemlich genau 5mm im Maßstab 1/6 entspricht, hinzu kommt noch
der weiße ITMG-Schlauchüberzug
der alles auf rund 6,5mm verdickt. Das Innenmaß für den
weißen Überzug sollte also ca. 6,5mm nicht
überschreiten.
Die an der Figur verwendeten Anschlüsse der Schläuche sind
nicht originalgetreu. Oben auf den Fotos kann man sehen, das alle in
den entsprechenden Farben eloxiert waren, um Verwechslungen zu
vermeiden und außerdem waren sie abgerundet! Der unter rote
anschluß hatte zudem noch einen kugelförmigen Griff der das
Anschließen erleichtern sollte. Ob die anderen Anschlüsse
ebenfalls solche Griffe hatten ist nicht zu erkennen, da sie mit dem ITMG-
Überzug abgedeckt sind. Und genau der Rettet uns den Tag. Man
fertige für jeden der Anschlüsse einen solchen Überzug
aus Tyvek®-Stoff und erspare sich so
den Umbau und die Lackierung der Anschlußstücke, es sei denn
man ist Nietenzähler! Die schleifen die Teile korrekt zu,
lackieren sie erst silbern und dann mit transparentem Blau oder Rot um
anschließend den Überzug darüber zu ziehen!
Um alle Schläuche korrekt mit PLSS und Oxygene Purge System korrekt zu verbinden müssen allerdings alle beide Umgebaut werden. Wer sich nun scheut das PLSS und Oxygene Purge System hart anzufassen der kommt leider nicht weit.
Das schöne ist, man kann es zerlegen und zwar so das es auch
wieder zusammengebaut werden kann! Allerdings braucht es Mut und
Fingerspitzengefühl ebenso wie geschickt dosierte Kraft. Das Oxygene
Purge System ist auf dem PLSS Tornister oben aufgeklebt. Beide bestehen
aus Venyil Kunststoff und sind elastisch. Der Stoffbezug ist mit
Klettverschlüssen befestigt, kann aber am Überganng zu Oxygene Purge System unbeabsichtigt mitverklebt sein. Hier sollte man Vorsicht walten lassen!
Das OPS läßt sich durch vorsichtiges Biegen in alle
Richtungen langsam lockern und wird bei entsprechender Beharrlichkeit
früher oder Später nachgeben. Erst dann kann man den
Überzug von beiden Geräten abnehmen!
Die Schläuche sind am unteren Ende des PLSS eingeklebt. Dabei
sitzen die Schläuche auf einen Kunststoffteil, welches unter dem
elatischen Abdeckteil eingeklemmt ist. Das Abdeckteil wiederum ist
festgeklebt, gibt aber bei vorsichtiger Bearbeitung nach und dann
lassen sich alle Schläuche samt Verbindungsteil herausnehmen. Das
ermöglicht es nun die Schläuche, mit samt der
Anschlußverbinder, zu trennen und durch bohren von Löchern
in die Rückenwand des PLSS zu verpflanzen! Das wäre der
einfachere Weg.
Wer es originalgetreuer haben will nimmt das PLSS als Schablone und
erstellt aus Plastikkarten zu 2-3mm Stärke die PLSS-Verkleidung
neu. Als Gestaltungshilfe kann man die Bilder oben nutzen!
Zu beachten ist hierbei aber, das im Modell der exteren Gastank nur als
mit Watte gefüllter Überzug angedeutet ist! Hier sollte ein
fester Tank rein, der im PLSS unten befestigt ist. Dazu hat das PLSS
Gehäuse unten eine Ausbuchtung (wie auf den Bildern des
Trainings-PLSS von H. Schmitt zu sehen) in dem der Tank steckt und
befestigt ist.
Da der Überzug diese Ausbuchtung nicht hat muß er an dieser
Stelle umgeschneidert werden, was etwas aufwändiger ist. Daher
sollte man zuerst einen neuen PLSS Tornister erstellen, dessen
Rückenseite offen ist (wie beim Original), um dort die
Schläuche anzuschließen.
Da das PLSS später wieder unter dem Überzug verschwindet kann man improvisieren und die Teile außen aufkleben.
Den bestehenden Überzug ändert man indem man den
Tanküberzug von der Watte befreit und soweit aufschneidet das er
über den Tank paßt.
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